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Tröge und Tränken

Aktualisiert: 13. Okt.

Trog ist nicht gleich Trog. Die richtige Form, Höhe & das Material machen den Unterschied.

👉 Rand muss so geformt sein, dass beim Fressen kein spitzer Winkel zwischen Hals und Kopf entsteht (erschwert das Schlucken)

👉 Gewulsteter Rand = weniger Futterverlust

👉 Material: geringe Verletzungsgefahr, gute Reinigungsmöglichkeit, Lebensmittelecht, keine Kontamination des Futters (Zink, Eisen) und kein Eigengeruch

👉 Maße: 60–80 cm lang, mind. 50 cm breit & 20 cm tief (bei dreieckigen Trögen sollten beide Schenkel, mind. 50cm lang sein)


Die richtige Höhe des Futtertrogs ist ein echter Balanceakt zwischen Hygiene und Pferdegesundheit. Pferde nehmen von Natur aus ihr Futter am liebsten vom Boden auf. Dabei ist der Hals gestreckt, die Nase zeigt Richtung Boden, der Rücken ist entspannt, die Kaubewegung natürlich. Diese Haltung fördert einen freien Speichelfluss, eine normale Kaumechanik (gleichmäßiger Zahnabrieb) und eine gesunde Kopf-Hals-Position ohne Verspannung oder Fehlbelastung.


🚫 Warum dann nicht einfach Bodenfütterung?

In der Theorie top, in der Stallpraxis aber oft schwierig, denn Pferde drängen beim Fressen nach vorn und treten leicht in ihre Tröge, Futter wird verschmutzt mit Kot, Urin oder Einstreu und es besteht erhöhte Verletzungsgefahr durch Umkippen, Stolpern oder Ausrutschen.


🤔Also Trog in Hüfthöhe?

Auch problematisch. Viele Stalltröge sind deutlich zu hoch angebracht, manchmal fast auf Brusthöhe und höher. Das schützt zwar vor Verunreinigung, aber:


Der Kopf muss nach oben oder in spitzen Winkeln geführt werden. Die Schluckbewegung wird erschwert, weil der Kehlkopf in dieser Haltung weniger frei arbeiten kann. Es entsteht eine unnatürliche Belastung auf Genick, Nackenband und Kiefergelenk und es entstehen durch unphysiologische Kaubewegungen schneller Zahnprobleme.


📌 Was tun? Der Kompromiss:

Die Fütterungshöhe sollte so niedrig wie möglich, aber so hoch wie nötig sein. Der Trog sollte auf Ellbogenhöhe oder etwas darunter angebracht werden (etwa 40–60 cm über dem Boden bei Großpferden, bei Ponys entsprechen nierdiger!).


Raufutter:

👉Die beste Fressposition ist bodennah.

👉Raufen (z. B. Rundraufen) oder durchdachte Bodenfütterung mit Slow-Feeding-Systemen (z. B. Heunetze) sind gute Alternativen

⚠️Wandraufen zur Fütterung sollten aufgrund der unphysiologischen Fressposition sowie der durch die erhöhte Kopfposition vermehrten Inhalation von Staubpartikeln beim Fressen nicht bei Pferden eingesetzt werden


Wichtig bei Gruppenhaltung:

✅1 Fressplatz pro Pferd – mindestens!

🚫 Eine Öffnung = nicht automatisch 1 Platz!

✅ Mehrere kleine Futterstellen statt einer großen


💧 Tränken & Wasserversorgung beim Pferd

Tränken sollten möglichst gegenüber vom Heu/Trog und leicht seitlich versetzt angebracht sein, so wird das Wasser seltener mit Futter oder Einstreu verschmutzt.


Pferde sollten in natürlicher, entspannter Haltung trinken können, das bedeutet: mit gesenktem Kopf und gestrecktem Hals. Die optimale Höhe des Wasserspiegels liegt bei etwa 0,3–0,4 × Widerristhöhe, maximal 0,6 × Wh.


👉 Beispiel: Pferd mit 1,60 m Wh → Wasserspiegel ideal bei 48–64 cm.


Viele Selbsttränken in Pensionsställen sind deutlich zu hoch angebracht, was zu unphysiologischen Trinkhaltungen und Verspannungen führen kann.


In Gruppenhaltung ist jeweils ein Selbsttränkebecken für ca. 15 Pferde notwendig, bei Trogtränken (ab 1m Länge) reicht ein Tränkebecken für ca. 20 Pferde


✨ Mein Tipp: Kombi aus Selbsttränke + großer Eimer kann im Alltag super funktionieren – und dein Pferd hat die Wahl!


💬 Wie sieht die Fütterung bei dir im Stall aus? Bodennahe Heufütterung oder klassische Raufe? Trog oder Selbsttränke? Schreib’s in die Kommentare! ⬇️

Hier findest du den passenden Beitrag auf Instagram und Tiktok.

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