top of page

Formen der Futterberatung

Aktualisiert: 9. Okt.

Woher weißt du eigentlich, wie kompetent ein Futterberater für dein Pferd ist und was er dafür gelernt hat?


Erstmal: Es gibt keine offizielle oder staatlich anerkannte Ausbildung, die den Titel Futterberater, Futtermittelberater oder Ernährungsberater schützt. Das bedeutet, dass jeder diesen Titel führen kann, ohne Qualifikationen nachweisen zu müssen. Was es jedoch gibt, sind Institute, die beispielsweise ein Zertifikat der ZFU erhalten und eine Zulassung für Fernunterricht und Lehrgänge haben und damit allgemein als Institution staatlich anerkannte Ausbildungen anbieten, das gilt jedoch nicht für die Ausbildung zum Futterberater selbst und deren Inhalte. Eine Zulassung z.B. von der ZFU sagt also nichts über die Qualität der Ausbildung aus.


Die meisten Futterberater durchlaufen eine Ausbildung bei Instituten, Futtermittelherstellern oder anderen Fachkräften im Pferdebereich. Es gibt dabei keine einheitlichen Standards und oft sind keine Vorkenntnisse für die Ausbildung notwendig.


Viele Futterberater entscheiden sich, eine längere Ausbildung mit einer abschließenden Prüfung zu absolvieren, um ein Zertifikat zu erhalten. Diese Zertifikate sind von den Ausbildern selbst erstellt und nicht genormt, weshalb Pferdebesitzer auf die Inhalte der Ausbildung und die Erfahrung des Beraters achten sollten.


Zusätzlich spezialisieren sich viele Futterberater nach ihrer Grundausbildung auf bestimmte Themengebiete, indem sie Weiterbildungen, Kurse oder Selbststudium nutzen. Dazu zählen Bereiche wie z.B. Mikrobiom, Stoffwechsel, Atemwegserkrankungen, natürliche Fütterung. Jeder Futterberater bringt dadurch individuelle Stärken und Schwerpunkte mit.


Um zu schauen, welcher Berater zu dem passt, ist es wichtig,oder sind sogar dort angestellt, und es wird auf synthetisch dies schon mal dafür gelernt haben zwischen abhängigen und unabhängigen Futterberatern zu unterscheiden. Abhängige Berater stehen in Verbindung mit Futtermittelherstellern. Sie erhalten Rabatte, Proben oder andere Vorteile, indem sie die Produkte der Hersteller empfehlen oder sogar dort angestellt sind. So bieten viele Hersteller ja auch eine Beratungshotline an.


Manchmal haben diese Berater die Ausbildung direkt bei den Unternehmen gemacht und vermarkten dann ausschließlich deren Produkte.


Unabhängige Berater hingegen stehen in keiner direkten Verbindung zu Futtermittelherstellern und bieten eine „objektive“ Beratung, bei der sie verschiedene Marken je nach Situation und Bedarf empfehlen. Diese Berater haben meist ein breites Wissen über verschiedene Futtermittel und können individuell auf die Bedürfnisse des Pferdes eingehen, ohne an ein bestimmtes Unternehmen gebunden zu sein. Aber auch diese Berater können natürlich von Produkten oder Firmen besonders überzeugt sein und ihren Kunden auch Rabattcodes anbieten.


Ich empfehle dir immer einen neutralen und unabhängigen Futterberater zu suchen. Außerdem solltest du auf die Vorerkrankungen deines Pferdes achten und schauen, ob dir ein Futterberater da helfen kann und ob deine Schwerpunkte und Erfahrungen dazu passen.


Die Futterberatung lässt sich dahingehend in verschiedene Ansätze und Spezialisierungen unterteilen:

🧮Rationsberechnung: Diese Methode basiert auf genauen Berechnungen von Energie- und Nährstoffbedarfen des Pferdes. Dabei werden Parameter wie Gewicht, Alter, Haltung und Bewegung berücksichtigt. Oftmals werden auch Heu- und Blutanalysen einbezogen, um den Bedarf besser einschätzen zu können, und es wird auf synthetische Futtermittel gesetzt, um den Nährstoffbedarf abzudecken. Diese Methode ist jedoch sehr theoretisch und geht wenig auf individuelle Vorerkrankungen oder das tatsächliche Aufnahmevermögen von Nährstoffen des Pferdes ein.

🌱Natürliche Fütterung: Bei diesem Ansatz wird ausschließlich mit natürlichen Futtermitteln gearbeitet. Der Fokus liegt dabei auf dem Verhalten und den gesundheitlichen Anzeichen des Pferdes. Eine intensive Auseinandersetzung des Besitzers mit der Fütterung ist hier erforderlich, da diese Methode weniger auf Zahlen basiert und mehr auf individueller Anpassung.

💭Instinktorientierte Fütterung: Hier wird dem Pferd die Möglichkeit gegeben, selbst zu wählen, was es braucht. Zum Beispiel bei „kulinarischen Spaziergängen“, bei denen das Pferd sich selbst aus verschiedenen Pflanzen und Kräutern am Wegesrand bedient. Dieser Ansatz setzt jedoch voraus, dass das Pferd seinen natürlichen Instinkt noch nicht „verloren“ hat. Wenn dich das Thema interessiert, schau gerne in meinen vorletzten Beitrag zum Thema selektive Fütterung rein :)

🪴Phytotherapie: Diese Form der Fütterung arbeitet intensiv mit Kräutern und Heilpflanzen, um bestimmte gesundheitliche Probleme des Pferdes zu behandeln. Hierbei kann eine gezielte Therapie bei z.B. Stoffwechselproblemen unterstützt werden.

🍵Alternative Heilmethoden: Einige Futterberater kombinieren ihre Beratung mit alternativen Heilmethoden wie Bachblüten, Schüßlersalzen, Kolloiden, DMSO oder Heilpilzen. Diese Methoden erfordern jedoch ein gesundes Maß an kritischem Denken, da nicht alle dieser Ansätze wissenschaftlich fundiert sind.


Jetzt interessiert mich natürlich deine Meinung: Hast du schon mal an einer Futterberatung teilgenommen? Was war deine Erfahrung und wie hast du den Berater ausgewählt? Lass es mich in den Kommentaren wissen - ich bin gespannt 💬

Hier findest du den passenden Beitrag auf Instagram und Tiktok.

Kommentare


bottom of page