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Möhren im Winter

Aktualisiert: 13. Okt.

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Möhren sind ein beliebtes Belohnungsfutter, aber auch sie haben ihre Tücken. Gerade im Winter greifen viele Pferdebesitzer zu Möhren, um den Speiseplan ihrer Lieblinge abwechslungsreicher zu gestalten. Ställe organisieren dann oft große Säcke, die geteilt werden, doch zu viel kann unerwünschte Nebenwirkungen haben.


🥕Möhren liefern dem Pferd Beta-Carotin, verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Sie haben nur geringe Mengen an Eiweiß (1%) und Fett (0,25%) und leisten keinen nennenswerten Beitrag zur Mineralstoffversorgung.


Möhren enthalten zudem etwa 4-12 % Zucker, was auf den ersten Blick wenig erscheint. Doch bei einem Kilogramm (ca. 10 Möhren) kommen schnell über 50 g Zucker zusammen – das entspricht ca. 16 Zuckerwürfeln. Gerade bei stoffwechselanfälligen Pferden kann das zu Problemen führen.


👉🏻Einzig der Gehalt an Beta-Carotin ist besonders erwähnenswert. Dieses ist die Vorstufe von Vitamin A. Im Winter besteht jedoch selten ein echter Bedarf an zusätzlichem Beta-Carotin. Pferde können Vitamin A als fettlösliches Vitamin im Fettgewebe speichern und durch gutes Heu ausreichend versorgt werden.


💡 Hinweis: Ein Freizeitpferd, das im Sommer regelmäßig Gras frisst und im Winter hochwertiges Heu bekommt, benötigt in der Regel keinen Beta-Carotin-Zusatz.


Der Gehalt an Beta-Carotin ist im Frühjahrsgras am höchsten, um den Fortpflanzungszyklus der Stute zu unterstützen, sodass die Natur eine ganz eigene Versorgung regelt. Füttert man Stuten jedoch auch im Winter große Mengen Beta-Carotin, beispielsweise durch die Gabe von Möhren, kann sich dies auf den Zyklus und das Gemüt auswirken. Hier ist daher Vorsicht geboten.


✅Möhren sind also in größeren Mengen und für die dauerhafte Fütterung ungeeignet. Maximal 1-3 Möhren pro Tag sind für die meisten Pferde eine gesunde Menge.


🚫Nicht jedes Pferd verträgt Möhren gut. Besonders Pferde mit bestimmten Stoffwechselstörungen oder Verdauungsproblemen sollten darauf verzichten:

- EMS (Equines Metabolisches Syndrom), Hufrehe und Insulinresistenz: Der hohe Zuckergehalt der Möhren kann diese Krankheiten verschlimmern

- Kolikempfindliche Pferde, Durchfall, Kotwasser: Möhren haben eine leicht abführende Wirkung und können Fehlgärungen im Darm fördern

- Magenempfindliche Pferde: Möhren können durch Zucker und die Säureverhältnisse im Verdauungstrakt auch hier Probleme bereiten


🚨Oft verderben große Mengen Möhren schneller, als sie verfüttert werden können. Möhren zeigen bei unsachgemäßer Lagerung schnell Schimmel oder braune Stellen, was das Kolik- und Reherisiko erhöht. Einmal gefrorene Möhren sollten ebenfalls nicht mehr verfüttert werden, da durch den Frost die Zellstruktur aufplatzt und Allergierisiken steigen. Auch auf den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln sollte geachtet werden. Möhren aus biologischem Anbau sind oft weniger belastet und daher die bessere Wahl. Achte darauf, dass die Möhren frei von Erde sind und entferne die grünen Köpfe – diese enthalten Blausäure und sind für Pferde ungeeignet.🚨


Einige Pferdebesitzer geben Öl zu den Möhren, um das Beta-Carotin besser verfügbar zu machen. Doch das ist nicht notwendig. Das Pferd erhält ausreichend Fettanteile über das Raufutter (Heu enthält 1-2,5% Rohfett), die ausreichen, um fettlösliche Vitamine aufzuschließen. Zusätzliche Öle sollten nur begrenzt und kurweise gefüttert werden und wenn dann auch in Form von Samen

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