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Leckerlies

Aktualisiert: 9. Okt.

Heute beschäftigen wir uns mal mit dem umstrittenen Thema Leckerlis. Während einige sie regelmäßig und gerne einsetzen, sind andere eher skeptisch.


Das Folgende ist jetzt erstmal nur meine Meinung: Ich nutze Leckerlis nur in bestimmten Situationen, die ich klar vom restlichen Training abgrenze. Entweder wenn ich das Pferd innerhalb von wenigen Sekunden belohnen will/kann oder in Situationen, in denen es keine punktuelle Belohnung braucht. Ich nutze sie als punktuelle Belohnung gerne zu Beginn von Zirsensik-Aufgaben, wie dem spanischen Schritt oder bei den Anfängen der Freiheitsdressur zum Folgen oder Zirkeln. Danach lasse ich sie aber nach und nach weg. Zudem nutze ich sie zu Beginn des Anreitens nach dem Aufsteigen oder beim Hängertraining. Manchmal gibt es auch ein Leckerli zur Begrüßung oder bei der Verabschiedung. In anderen Situationen nutze ich sie nicht und halte sie auf Dauer auch nicht für sinnvoll.


Das Problem, das ich in Leckerlis sehe ist:

👉🏻Förderung von Respektlosigkeit: Leckerlis können Pferde dazu bringen, aufdringlich oder respektlos zu werden. Pferde können anfangen zu betteln oder Taschen zu durchsuchen. Das kann für den Menschen durchaus gefährlich werden und oft sind die erzieherischen Maßnahmen auch sehr grob und unfair

👉🏻Hektik und Unkonzentriertheit im Training: Wenn Leckerlis nicht richtig eingesetzt werden, können sie das Pferd gierig und hektisch machen, was die Konzentration im Training beeinträchtigt. Das kann auch bei einer “guten Erziehung” der Fall sein


Es gibt keine pauschale Antwort darauf, ob Leckerlis gut oder schlecht sind – es kommt immer auf den individuellen Umgang an.


Wichtig ist auch noch daran zu denken, dass Leckerlis oft der Befriedigung eines menschlichen Bedürfnisses nachkommt und nicht der des Pferdes, ähnlich wie das Futter, das man abends in den Trog gibt, oder die Möhre, weil das Pferd ja so viel gearbeitet hat.


Wenn du jetzt aber Leckerlis nutzen möchtest, worauf solltest du achten?

👉🏻synthetische Mineralstoffe und Zusatzstoffe: Viele Fertigleckerlis sind mit Mineralstoffen oder anderen Nahrungsergänzungen angereichert. Das klingt zunächst gut, kann aber problematisch werden, weil Mineralstoffe in kontrollierten Mengen gefüttert werden müssen. In einem Leckerli lässt sich diese Dosierung schwer kontrollieren.

👉🏻Zucker: Zucker wird nicht künstlich in die Nahrung zugeführt. Er belastet den Stoffwechsel und kann u.a. wie bei uns Menschen zu Karies führen.

👉🏻Brot, Backwaren und Molkepulver: Oft finden sich in Leckerlis Abfälle wie Brot, Fermentgetreide, Backwaren oder Molkepulver. Diese gehören absolut nicht ins Pferd.

👉🏻Obst und Gemüse: egal ob Banane, Apfel, Ananas, rote Beete oder Kiwi. Unsere Pferde sind nicht darauf ausgelegt, diese Mengen an Fruchtzucker aufzunehmen, und auch hier denken viele “das muss ja schmecken”, aber das ist wieder eine Vermenschlichung. Unsere Pferde reichen es, wenn sie gutes Heu und Gras bekommen.

👉🏻Getreide: Getreide enthält Stärke und auch wenn der glaube besteht unsere Pferde brauchen viel Stärke für die Energiezufuhr - nein, brauchen sie nicht, erst recht nicht in ihren Leckerlis


Jetzt interessiert mich natürlich deine Meinung: Fütterst du deinem Pferd Leckerlis? Wann und welche? Lass es mich wissen – ich bin gespannt auf deinen Kommentar! 💬

Hier findest du den passenden Beitrag auf Instagram und Tiktok.

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