Energieliferanten
- Pferklaert

- 5. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Okt.
🔍Was sind die Energielieferanten für dein Pferd?
🧬Proteine sind große chemische Verbindungen und zählen zu den Makronährstoffen. Sie sind zusammengesetzt aus den insg. 21 Aminosäuren, welche im Körper wiederum in neue Verbindungen zusammengesetzt werden können. Aus diesen kann jede Form von Gewebe und Körperbestandteilen zusammengesetzt werden.
Einen großen Teil der Aminosäuren kann der Pferdekörper selbst herstellen, ein anderer Teil, die essenziellen Aminosäuren (Lysin, Methionin und Threonin), muss über die Nahrung aufgenommen werden. Für die eigene Bildung von Aminosäuren benötigt das Pferd Kohlehydrate. Ein Vorteil der Pferde ist, dass sie auch einen Teil der essenziellen Aminosäuren aus ihrer Darmflora gewinnen können. Die dort angesiedelten Mikroorganismen bilden im Rahmen der mikrobiellen Verdauung Aminosäuren.
Die wichtigste und meist absolut ausreichende Quelle des Pferdes für Proteine ist das Heu. Je nach Graszusammensetzung, Erntezeitpunkt, Düngung, Wasserversorgung und mehr ist Heu mal mehr oder weniger proteinreich. Für gesunde Pferde mit normaler Arbeit und keinem erhöhten Bedarf ist bei einem Heu mit mittlerem Proteingehalt die Versorgung mit Proteinen ausreichend sichergestellt. Sollte ein Pferd aber nur begrenzten Zugang zu Heu haben (weniger als 2 kg pro 100 kg Körpergewicht), dann kann es bei proteinarmem Heu auch dann schon notwendig sein zu ergänzen. Einen Mehrbedarf haben vor allem laktierende Stuten, Pferde im Wachstum und ältere Pferde. Bei Senioren wird im Bereich Proteine tatsächlich von einem Mehrbedarf von bis zu 35% ausgegangen. Aber auch wenn Pferde sich in der Aufbauarbeit im Bereich Muskulatur befindet, sollte auf eine ausreichende Proteinversorgung Acht gegeben werden, denn Muskelaufbau benötigt Aminosäuren, genauso wie der Erhalt.
Proteinreiche Zusatzfutter können z.B. Luzerne, Hafer, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Algen sein.
Entgegen der langläufigen Meinung enthält frisches Gras in der Trockensubstanz nicht deutlich mehr Eiweiß als Heu. Die Proteine werden in der Trocknung kaum abgebaut. Beim Heu sind es zwischen 8 und 12%, im Gras bei 9-15% Proteine.
🔍Warum wird dann so viel Angst vor einer Eiweißübersorgung auf Wiesen gemacht?
Pferde stillen ihren Hunger über Rohfaser. Während Heu im Schnitt einen Rohfaseranteil von 25-40 % haben kann, liegt Gras frisch im Aufwuchs nur bei 3-6 Prozent. Hoch aufgewachsenes Gras mit viel Stängelanteil erreicht gerade mal 10%. Das heißt, Pferde fressen vom Gras deutlich mehr, als vom Heu, um ihren Rohfaserbedarf zu sättigen, ungeachtet der aufgenommenen Menge an Eiweiß. Deswegen ist auch bei dauerhafter Wiese das Angebot von Heu oder Futterstroh eine Möglichkeit, die Eiweißaufnahme zu senken.
In Studien hat sich gezeigt, dass Pferde gegenüber einer Proteinübersorgung eine sehr große Toleranz haben. Das ist auch deswegen gut zu wissen, weil Proteine nicht gut gespeichert werden können. In Zeiten von Unterversorgungen können Pferde also nicht groß auf Reserven zurückgreifen und beginnen daher meistens recht schnell mit einem Muskelabbau, um die wichtigeren Funktionen im Körper weiterversorgen zu können.
🌾Kohlenhydrate sind der Kraftstoff, mit dem die Körperprozesse wie Atmung, Herzschlag, Muskelarbeit und mehr angetrieben werden. Sie können verhältnismäßig gut gespeichert werden. Außerdem werden sie für die Bildung verschiedener Bausteine für den Bewegungsapparat benötigt wie Hyaluronsäure und Chrondroitinsulfat. Und sie sindmaßgeblich am Umbau von Fetten und nicht essenziellen Aminosäuren beteiligt.
Kohlehydrate sind im Alltag in vielen Futtermitteln zu finden. Sie werden unterteilt in den Bereich der Monosaccharide (Fruchtzucker, Traubenzucker), Disaccharide (Maltose, Lactulose, Haushaltszucker) und Polysaccharide (Inulin, Fruktan, Glykogen, Stärke). Diese zählen zu den Nicht-Struktur-Kohlehydraten. Ebenfalls zu den Polysacchariden zählen die Struktur-Kohlehydrate wie Cellulose, Hemicellulose und Lignin.
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